Archiv für Juni 2013
Gewagte Behauptung
Auf der Straße nach Süden, die kö-Nik-liche Karosse schleicht in der maximal erlaubten Geschwindigkeit durch eine Baustelle, langsam, ganz langsam ziehen wir an den Lastern auf der rechten Spur vorbei. Die Baustelle zieht und zieht sich, mein Blick trifft einen Sattelauflieger schräg vor mir.
Dieser Fahrer spricht noch deutsch.
stand neben einer Deutschlandflagge auf einem Aufkleber auf der Rückseite der Aufliegers.
Als ich an der Zugmaschine ein Kennzeichen aus Sachsen sehe, muß ich schmunzeln. Immerhin gilt in Teilen Sachsens Deutsch bereits als erste Fremdsprache 🙂
Amigogate
Bei der auch als Amigo-Partei verspotteten CSU hat man grad das Problem, daß einige Abgeordnete enge Familienmitglieder offiziell beschäftigt haben. Dagegen spricht ersteinmal nichts. Erinnert sich noch jemand an John F. Kennedy? Als frischgewählter US-Präsident machte er seinen Bruder Robert zum Justizminister. Gut, für die engen Familienbande und kurzen Wege ins Justizministerium mag es gute Gründe gegeben haben, aber das ist eine andere Geschichte 😉
Wenn der CSU-Abgeordnete Alois Hinterbänkler seine Reden von einem Menschen schreiben läßt, der ihn sehr genau kennt und deswegen genau weiß, was er denkt und wie man das am besten formulieren kann, weil dieser Menschen die eigene Ehefrau oder ein Kind ist, dann habe ich damit auch kein Problem.
Das beginnt für mich dann, sobald für die finanzielle Leistung keine erkennbare oder angemessene Gegenleistung erfolgt. Eben mal die Kinder anmelden, die angeblich Bürotätigkeiten gemacht haben, in Wirklichkeit aber nur auf der Pay-Roll standen, ist ja das Geld des Steuerzahlers, das ist in meinen Augen ein No-Go. Und wenn man die eigene Ehefrau über juristische Tricksereien, zum Beispiel eine Scheinselbständigkeit, engagiert, um Sozialabgaben sparen, es soll ja mehr Netto vom Brutto bleiben, dann halte ich das schlicht für Betrug.
Ich finde es gut, daß diese Vorgänge nun bereinigt werden.
Was mich allerdings erschüttert, daß der Wähler in Bayern auf diese Selbstbedienung auf Kosten des Steuerzahlers, also des Wählers, nicht mit einer Änderung Wahlverhaltens reagiert. Bei der bewühmten Sonntagsfrage („Wen wählten sie, wäre diesen Sonntag Wahl?“) stimmten wieder mehr Menschen für genau die Partei, die am stärksten von der Affäre betroffen ist.
Hält der Wählers die anderen Parteien für genauso verfilzt, verdorben, kriminell?